Aber
Aber
Es fiele mir, geliebtes Aber,
aber im Traume nicht ein,
-oder aber, Aber, vielleicht doch!-
Dir, Aber, ins Worte zu fallen
oder aber, Aber, dir den Spiegel vor-,
aber nichts weiter entgegen zu halten,
als dein Abbild selbst, Aber!
Aber „aber“, liebes Aber,
ist „im Gegensatz zu“, „hingegen“
bei weitem, wie auch dem „dennoch“
haushoch überlegen,
wenn auch nicht so verwegen,
du mir so lieb gewonnenes Aber,
der du den Witz bevormundend umspielst,
der du, Aber, aber nie nur in eine Richtung
nein, sondern zuwider deiner vorigen Dichtung
auf die Umkehr, das Andersartige zielst.
Oh Aber!
Du letzter bestehender Wortewall,
haltende Festung allem Gelaber,
aber auch Trutzburg dem Redeschwall,
verstärkst meiner Worte, Aber,
Klang, Tiefe und Schall!
Oh Aber,
du so zu Boden geworfener Trotz,
du zum Bockigen gepeitschten,
der Kunst beraubtem Alltagsrotz,
wie, Aber, konnte man nur
dich so verunglimpfen,
als sprächen dich nur,
DIE, DIE ständig schimpfen,
sich beschweren und lamentieren,
nichts weiter aber
mit Gehalt zu argumentieren,
als, Aber,
deiner vier Buchstaben sich habhaft
und zum eigenen Gesäß gemacht,
darauf sich ruhend, Aber,
aber nichts als Scheiße zustande gebracht
haben. Diese Missetäter aber,
liebes Aber,
werden in ihrem trotzigen Obligat
nichts denn Augenrollen
und Magengrollen
ernten auf ihre Aber- Saat.
Aber gut,
wollen wir den Wortesblassen
ihr Abergut zur Leihe lassen.
Denn nichts aber, Aber,
kann deinen Wert erschüttern,
seist du Alpha im gut gewählten,
erlesenen Dichter-Satz,
mit HAND und FUSS,
Dann, Aber, dann bist du aber
auch ein gern gesehner Gast
in meiner Worte…Schatz.
Genial 🙂