Hoffnungshalme
Hoffnungshalme
Das Lächeln einer alten Freundin
so viel stärker als alle verlorene Liebe,
als gehässiges Verlassen, achtloser Eigennutz
und liebloses Dünkel scheinheiliger Selbstwohlwoller.
Das Albern, Wandeln mit dem wiedergefundenen Freund
so viel lauter als der Schrei eines verratenen Herzens,
betrogen um all die guten Vorsätze,
Versprechen und Beteuerungen.
In der Nacht aller gewaltsamen Einsamkeit
scheint das Glühwürmchen, mir zugeflogen,
heller und wärmer als jeder Sonnenaufgang,
der noch in so weiter Ferne nur Schatten wirft.
Das kleine Kraut in meiner Hand, um Heilung gebeten,
reicht mir seinen Duft, als liebte seine Deva mich.
Der Schmerz schwindet wie ein Holzbein humpelnd,
die alten Gliedmaßen vermissend… lahm
und jeder kleine Halm, der sich mir entgegen streckt,
schleift Hoffen in meine striemigen Hände.
Aller Schmerz wird vergehen, Narben bleiben.
Hass und Wut und Trauer sind nur nasse Kleider,
die im Weitergehen nach unten ziehen
und langsam, aber sicher…wieder trocknen.
Ihren Wolken möchte ich endlich fliehen,
die Strahlblüten guter Seelen suchen.
Sie wachsen jeden Tag wie Halme zu meinen Füßen
Streicheln meine Zehen sanft, kitzeln beim Trittfassen,
flüstern leise, dass ich immer noch lebe,
dass jeder kleine Schritt ins Morgen führt.
Hoffnungshalme betten lächelnd meinen Weg,
demütig wachen sie über alles Werden.